BT-Vertrieb zu Gast bei La Caccia Audio
Ich freue mich immer sehr, wenn Vertriebe sich die Mühe machen und die Zeit nehmen, bei uns in Gehlert vorbei zu schauen – nachfragen, was die Kundschaft wünscht und uns neue oder etablierte Produkte näher bringen. In unseren eigenen Räumen ist die Beurteilung für uns immer leichter als an fremden Orten mit unbekannter Akustik.
Mit Herrn Becker (Vertriebsinhaber) wurde im Vorfeld geplant was wir uns anhören wollten und was im Zeitrahmen möglich war. Der Vollverstärker IA8 stand ganz oben auf unserer Wunschliste – Leistung satt und wirklich einfachst zu bedienen. Also: einfach mal angeschlossen und los!
Es ist immer sehr beglückend, wenn ein Produkt so einfach zu händeln ist. Kombiniert mit unserer Atohm GT3, Klimo Phonovorstufe und Acoustic Solid Laufwerk, das mit dem feinen Koetsu Black ausgestattet ist. Aus der „kalten Hose heraus“ packt das Klangbild direkt und man denkt sich „wow, einfach nur klasse“.
Natürlich wurde auch etwas Gescheites aufgelegt: Der dritte Satz aus Tschaikowskys 6. Symphonie in der Einspielung der Leningrader Sinfoniker unter Mravinsky – und es feuerte nur so in den Raum! Rhythmus, Farbe und reichlich Dynamik – so soll das sein! Ich hatte nur ständig das Gefühl, das da etwas wesentlich teureres seinen Dienst versieht, denn für 2500 Euro kann man eine solche Qualität heute kaum noch erwarten. Ich hätte tatsächlich das Doppelte geschätzt!
Völlig gespannt waren wir anschließend auf die mitgebrachte Spendor Classic 3/1, ein Lautsprecher ganz nach alter Schule, der im Laufe der Zeit immer weiterentwickelt wurde. Der musste ins Obergeschoss in den kleineren Hörraum (25qm) und wir hatten im Vorfeld nur so eine Idee, wie der klingt.
Nun muss ich aber vorausschicken, dass ich als Student vor hundert Jahren beim WDR als Sendeleitungsassistent gearbeitet habe. Dort standen in den Tonstudios Spendor Monitore zum Abhören von Beiträge etc. Das war schon damals sehr beeindruckend, doch solche Erinnerungen können natürlich auch verklärend verfälscht sein und an der Realität weit vorbei schießen.
Ich besitze aus den 80er Jahren noch einen Magnum Verstärker (nicht zu verwechseln mit Magnum Dynalab aus Kanada, der immer wieder mal einspringen muss als Referenzvergleich). Den schlossen wir kurzerhand an die Spendor, nix groß rumgefrickelt mit Aufstellung und Kabeln und so, sondern hingestellt, YBA-CD-Spieler angeschlossen, und…?
Einfach nur toll!!
Am 21. September gibt es bei uns wieder ein Fest mit einem Vortrag zum Thema Beethoven in der Villa La Caccia, und aus diesem Anlass wähle ich im Vorfeld entsprechende Musikbeispiele aus. Daher kam nun die 7. Symphonie 2. und 3. Satz mit Günter Wand am Pult und das NDR-Sinfonie-Orchester in die Lade…. Leute, was braucht man mehr! Die Lautsprecher müssen zu uns ins Haus! Musik pur – geht auch mit Pearl Jam und Metallica. Ende! Muss man hören! Ach ja, Heed haben wir uns auch noch angehört.
Ich bin immer auf der Suche nach feinen Verstärkerchen, die nicht nur klanglich besonders sind, sondern auch vom Design überzeugen. Daher stellten wir noch aus der Thesis Serien Vor- und Endverstärker ins Rack und schauten mal, wie die Spendor darauf ansprach: Das ist dann noch mal eine andere Welt. Hat sich doch sehr, sehr viel getan bei Elektronik und Lautsprecher. Sehr viel straffer, klarer, differenzierter das gesamte Klangbild! Leute, vergesst Vintage! Nostalgie ist ja vom emotionalen Standpunkt aus ok, doch technisch und akustisch gesehen sind die aktuellen Produkte weit, weit überlegen!
Das ist ja genau das, was ich den analogen Kumpels immer sage: mit heutigen Fertigungstechniken sind die Toleranzen viel geringer, die Materialien beständiger und das Ergebnis – auch im günstigen Preisbereich – deutlich besser!
Zwischendurch gab es zur Stärkung ordentliche Pasta mit Pesto alla Calabrese, Herr Sundermann, der mitgereiste Vertriebsleiter des BT-Vertiebes, bekam ein Gläschen Grauer Burgunder dazu, dem ich mich auch nicht widersetzen konnte, und so konnten wir gemütlich am Tisch über Gehörtes plaudern und in die Zukunft planen.
Ein sehr angenehmer Besuch endete nach fünf Stunden und es schmerzte mich sehr, die gehörten Geräte wieder abbauen und zurückgeben zu müssen. Doch ich verspreche es Ihnen hier an dieser Stelle: die kommen wieder!